CHAMPAGNER UND
DIE WITWEN
Starke weibliche Persönlichkeiten begleiten den französischen Edelschäumer durch
seine Geschichte und prägten das Produkt wie in keiner anderen Weinregion. Am
Anfang waren die Witwen: In der Geschichte des Champagners spielten Frauen, die
ihren Ehemann durch Krieg oder Krankheit verloren hatten und selbst das Zepter in
die Hand nahmen, immer wieder eine wichtige Rolle. Die Namen sind längst Teil des
Champagner-Mythos, die Liste reicht von Veuve Barbe Nicole Clicquot Ponsardin,
Jeanne-Alexandrine Louise Pommery über Louise Lanson de Nonancourt bis zu Lily
Bollinger. Über diese Damen gibt es zahlreiche Geschichten und Anekdoten, einige
der bahnbrechenden Erneuerungen der Champagnerkultur gehen auf sie zurück.
Wir stellen drei der legendären Witwen vor:
BARBE-NICOLE CLICQUOT
Sie war ab 1805 die erste Frau, die je ein Champagnergut leite-
te, auf sie geht das Rütteln der Flaschen am Rüttelpult zurück.
Sie kreierte bereits in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts
den Jahrgangschampagner, auch der Rosé-Champagner geht
auf eine Idee von ihr zurück. Bis heute ehrt das Haus ihr An-
denken im großartigen Prestige-Champagner La Grande Dame.
1972 wurde von Veuve Clicquot zudem der jährlich interna-
tional verliehene Business Women Award ins Leben gerufen, um
diese mutige Unternehmerin zu ehren.
MADAME POMMERY
1858 musste Madame Pommery nach dem plötzlichen
Ableben ihres Mannes das Champagnerhaus überneh-
men. Unter ihrer Ägide wurde erstmals Champagner ohne
nennenswerte Dosage abgefüllt. Sie ebnete mit ihrer Idee
von Champagner als Speisenbegleiter der heute erfolg-
reichen Idee des Brut den Weg. Und das zu einer Zeit, in der
Champagner fast ausschließlich süß abgefüllt wurde.
* Preise inkl. MwSt.
MATHILDE-ÉMILIE PERRIER
Die dritte legendäre Witwe des 19. Jahrhunderts war
schließlich Mathilde-Émilie Perrier, die 1887 die Leitung über-
nahm. Sie entschied sich zu einer Fusion mit einem anderen
Erzeuger; das Ergebnis war das Haus Laurent-Perrier. 1889
entschied sie sich, den allerersten Grand Vin Sans Sucre, also
den Ur-Ultra-Brut, herzustellen, just in dem Jahr, als der
Eiffelturm fertig gestellt wurde.
CHAMPAGNER
FLASCHENGRÖSSEN
Es gibt eine breite Auswahl an Champagner, die
sich nicht nur in Geschmack, Farbe, Flaschen-
form und -farbe unterscheiden, sondern auch in
der Flaschengröße. Die Flaschengröße ist in Be-
zug auf Alterungs- und Reifeprozess von grund-
legender Wichtigkeit.
PICCOLO/QUART
DEMI
BOUTEILLE
0,2/ 0,375 L 0,75 L
0,25 L
MAGNUM
JEROBOAM
D
1,5 L 3L
REHOBOAM
WARUM IST
CHAMPAGNER
SO TEUER?
Mit Champagner assoziiert man
puren Luxus und exklusiven
Genuss. Immerhin zählt er auch
zu den teuersten Getränken der
Welt. Doch was macht ihn so
besonders und wertvoll?
ERSTENS
Champagner kann nur in einer sehr be-
grenzten Menge produziert werden, da
die Trauben aus dem Anbaugebiet der
französischen Champagne stammen
müssen.
4,5 L
ZWEITENS
Champagner darf nur aus bestimm-
ten Rebsorten hergestellt werden. Zu-
dem unterliegen die Winzer Ertrags-
beschränkungen. Für 102 Liter Most
muss eine Menge von 160 kg Trauben
enthalten sein.
DRITTENS
Die Herstellung ist besonders auf-
wendig. Die Trauben müssen per Hand
gepflückt werden und dürfen nur
schonend gepresst werden.
VIERTENS
Für die Lagerung des Champagners auf
der Hefe sowie der Zweitgärung ist eine
Minimalzeit vorgeschrieben.
Folglich kann Champagner nur in
begrenzten Mengen unter besonders
anspruchsvollen Bedingungen und
mit einer langen Lagerzeit produ-
ziert werden. Diese Tatsachen machen
den Champagner zu einem exklusiven
Getränk, das seinen Preis wert ist.
1)
METHUSALEM
6 L
SALMANZAR
9 L
Gültig von Do. 01. 12. bis Mi. 07. 12.22 | 17